Die Schriftstellerin Julia Wolf

Buchsalon Herbst 2022

27.10.2022, 20:00 Uhr, Moritzbastei, Leipzig

Vier Neuerscheinungen von Autor*innen in und aus Sachsen, vorgestellt am 27. Oktober um 20 Uhr in der Moritzbastei in Leipzig.

In der diesjährigen Herbstausgabe sprechen die Schriftstellerin Christine Koschmieder, die Journalistin und Autorin Linn Penelope Micklitz und der Journalist Tino Dallmann über die Erzählung „Wieder ein Tag ohne Krieg“ von Undine Materni, über das Sachbuch „Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet“ von Marlen Hobrack sowie über den Gedichtband „Schreibers Ort“ von Patrick Wilden. Die Leipziger Schriftstellerin Julia Wolf ist zu Gast mit ihrem Roman „Alte Mädchen“.

Julia Wolf wurde 1980 geboren. Sie hat für Theater und Film geschrieben und ihre eigenen Hörspiele fürs Radio inszeniert. 2015 erschien ihr Debütroman „Alles ist jetzt“. Ein Auszug aus ihrem zweiten Roman „Walter Nowak bleibt liegen“ wurde 2016 bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. Der Roman erschien 2017, war für den Deutschen Buchpreis nominiert und erhielt den Nicolas-Born-Debütpreis. Für das Manuskript zu „Alte Mädchen" erhielt sie 2018 den Robert-Gernhardt-Preis.

  • Wieder ein Tag ohne Krieg

    Prosa, in der das Denken und Fühlen einer Mutter, Tochter, einer Träumenden, einer für die Familie Kochenden, einer sich Sehnenden erzählt wird. Ein Leben in der Nachkriegszeit der DDR, das von der hilflosen Frage geprägt war, wie man leben soll zwischen schweigsamen Männern, ins Weite aufbrechenden Kindern, zwischen Häkelkissen und dem Wunsch nach weichen Worten. Und was dann zählte: die verschiedenen Arten von Liebe oder das, was man für Liebe halten kann.

    Undine Materni
    *1963 in Sangerhausen - studierte Chemie - arbeitete u. a. als Forschungsingenieurin, Altenpflegerin und Kellnerin - war Mitherausgeberin der Zeitschrift „reiterIn Dresden“ - studierte 1990 bis 1993 am Deutschen Literaturinstitut - ist seit 2006 freie Autorin, Lektorin und Publizistin, Kolumnistin, Kunst- und Literaturkritikerin - lebt in Dresden.

  • Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet

    Die Wäschekörbe waren immer voll - nicht mit Wäsche, sondern mit unbezahlten Rechnungen, die ihre Mutter trotz harter Arbeit nicht pünktlich bezahlen konnte. Wenn Marlen Hobrack an ihre Kindheit in Armut in einem bildungsfernen Haushalt denkt, stellt sie immer wieder fest, wie wenig ihr Aufwachsen mit den Herkunftserzählungen der Mittelschicht gemeinsam hat, zu der sie als erfolgreiche Journalistin zählt. Aber gehört sie als Grenzgängerin zwischen den Klassen wirklich dazu?

    Marlen Hobrack *1986 in Bautzen – studierte Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften - arbeitete danach für eine Unternehmensberatung - ist heute Autorin für diverse Zeitungen und Magazine - lebt in Leipzig.

  • Alte Mädchen

    Die drei „Mädchen aus Ostpreußen“, Anni, Else und Hannelore, sollen für eine Imagekampagne ihrer Seniorenresidenz Modell stehen. Während „Germany’s Next Topmodel“ läuft, verhandeln die drei Mittneunzigerinnen, was sie über ihr Leben erzählen wollen und was nicht. Undine, Jenny und Thao verbringen ein Wochenende in Berlin, bevor Jenny ihr erstes Kind bekommt. In drei Teilen porträtiert Julia Wolf drei Frauengenerationen, indem sie den Wunden, Werten und Erfahrungen der Kriegszeit nachspürt.

    Julia Wolf *1980 in Groß-Gerau - studierte Amerikanistik und Germanistik in Berlin - schrieb fürs Theater und Hörspiele - debütierte 2015 mit „Alles ist jetzt“ - erhielt 2017 mehrere Preise für „Walter Nowak bleibt liegen“  - wurde für ihr aktuelles Romanprojekt „Alte Mädchen“ mit dem Robert Gernhardt Preis 2018 ausgezeichnet - lebt in Leipzig