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"Ich lebe dort, wo ich verbreitet bin" - Peter-Huchel-Preis für Marcel Beyer
Trauer um die Dichterin Barbara Köhler (1959 - 2021)
Am 8. Januar ist die in Burgstädt geborene Dichterin Barbara Köhler in ihrer Wahlheimat Duisburg gestorben. Eine Würdigung der Vorstandsvorsitzenden des Sächsischen Literaturrats:
"Barbara Köhler lernte ich in den 80er Jahren kennen und als Kollegin schätzen, in einer Zeit, in der sie sich mit ihren Texten in und auch außerhalb der unabhängigen literarischen Szene in der DDR einen Namen zu machen begann. Dabei war sie in ihrem Auftreten immer bescheiden, zurückgenommen, die Energien allein auf das Entstehende konzentrierend, und wiederum von einer großen Verbindlichkeit anderen gegenüber.
Ihre klare, den grammatikalischen Feinheiten nachspürende und dennoch der sinnlichen Wahrnehmung verpflichtete Sprache hat von Anfang an überzeugt. Gedichte wie „Rondeau Allemagne“, das zum Ende der DDR hin entstanden ist, werden wohl unvergessen bleiben. Die zu dieser Zeit noch in Chemnitz resp. Karl-Marx-Stadt lebende Autorin legte mit "Deutsches Roulette" 1991 in der Suhrkamp Edition ihr dichterisches Debüt vor, das prägend für die Sicht auf eine Gesellschaft im Wandel werden sollte. Schon hier war ein dichterischer wie analytischer Blick auf die Verhältnisse beobachtbar, auch auf die Sprach- und Sprechverhältnisse, verbunden mit dem Anspruch, gängige Sprachmuster und Floskeln zu hinterfragen.
Barbara Köhler verkörpert eine Stimme, die sich als erkundende verstanden hat und dabei zunehmend genre- wie spartenübergreifend ihren Kreis zu erweitern vermochte. Erinnert sei in diesem Zusammenhang beispielsweise an ihren eindrücklichen Foto-Text-Band "Istanbul, zusehends", 2015 erschienen, der mit seinen feinen Detailaufnahmen von Räumen und Straßenszenerien sowie den reflektierenden Miniaturen so etwas wie einen Essay mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen darstellt."
Jayne Ann Igel am 11. Januar 2021
Rondeau Allemagne
Ich harre aus im Land und geh, ihm fremd,
Mit einer Liebe, die mich über Grenzen treibt,
Zwischen den Himmeln. Sehe jeder, wo er bleibt;
Ich harre aus im Land und geh ihm fremd.
Mit einer Liebe, die mich über Grenzen treibt,
Will ich die Übereinkünfte verletzen
Und lachen, reiß ich mir das Herz in Fetzen
Mit jener Liebe, die mich über Grenzen treibt.
Zwischen den Himmeln sehe jeder, wo er bleibt:
Ein blutig Lappen wird gehißt, das Luftschiff fällt.
Kein Land in Sicht; vielleicht ein Seil, das hält
Zwischen den Himmeln. Sehe jeder, wo er bleibt.
Lauter Literaturpreise für SchriftstellerInnen in und aus Sachsen
Wir gratulieren sehr herzlich!
Zeit zum Lesen: Leseempfehlungen aus Sachsen in Zeiten von Corona
Alle Kinos, Konzertsäle und Theater sind geschlossen. Auch Lesungen sind wegen der Corona-Pandemie zur Zeit nicht möglich. Doch die Buchhandlungen sind geöffnet und es ist Zeit zum Lesen! Hier geht es zu unseren Leseempfehlungen für Bücher sächsischer AutorInnen der letzten beide Jahre. Wir würden uns freuen, wenn Sie Bücher finden, die Sie interessieren und die Sie in der Buchhandlung Ihres Vertrauens bestellen können.
Online-Lesungen "Komm! Ins Offene"

Zu den Online-Lesungen sächsischer AutorInnen und ÜbersetzerInnen bitte hier entlang: Komm! ins Offene
Weltbetrachter. Neue Lyrik aus Sachsen

179 Gedichte von 155 AutorInnen. Herausgegeben von Róza Domašcyna und Axel Helbig, erschienen Im Verlag Poetenladen.
Sächsischer Literaturpreis an Daniela Krien
Wir gratulieren Daniela Krien - Autorin von "Die Liebe im Ernstfall" und "Muldental" - zum Sächsischen Literaturpreis 2020. Die Preisverleihung findet im Mai 2021 statt.
Ausgezeichnete AutorInnen aus Sachsen
Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen hat ihre StipendiatInnen für das Jahr 2021 bekannt gegeben. Wir gratulieren allen AutorInnen und wünschen viel Erfolg bei den Schreibprojekten.
Gesellschaftliches Engagement in Zeiten von Corona
Strukturen für den Zusammenhalt sichern und in Sachsens Zukunft investieren: Der Sächsische Literaturrat unterstützt einen offenen Brief des DGB an die sächsische Staatsregierung.
Buchsalon Ausgabe Herbst/Winter 2020
Im aktuellen Buchsalon wurden folgende Bücher besprochen: Káska Bryla "Roter Affe", Paula Irmschler "Superbusen", Volker Sielaff "Barfuß vor Penelope", Ulrike Almut Sandig "Monster wie wir".
Sächsischer Bücherkoffer

Zehn ausgewählte Leseempfehlung von AutorInnen aus und in Sachsen.
In eigener Sache
Neustart beim Sächsischen Literaturrat: Bettina Baltschev und Anja Kösler haben die Geschäfte des Sächsischen Literaturrats übernommen.
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Als Landesdachverband literarischer Vereine, Verbände, Institutionen und Gesellschaften fühlen wir uns der Förderung und Pflege der Literatur und des literarischen Lebens im Freistaat Sachsen verpflichtet. Unsere Arbeit umfasst Projekte, Publikationen und Fortbildungen sowie die Mitarbeit in verschiedenen Gremien auf Landesebene. Wir wollen informieren, beraten und vernetzen und sind im Gespräch mit Vertretern der Politik. Außerdem sind wir für die Verleihung des Sächsischen Literaturpreises verantwortlich. Der Sächsische Literaturrat e.V. ist Mitglied in der AG Literaturräte der Bundesrepublik Deutschland und der IG Landeskulturverbände Sachsen.
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